City-Media Hamburg - Entwicklung

 

Wie wird man Medienmensch, Studiobesitzer, Kameramann und Filmemacher?

Tja, eine gute Frage. Bei mir begann alles mit einem Gitarreneffektgerät. Es gab Anfang der achtziger Jahre das X911 von Korg. Damit war es möglich, die Tonhöhe einer Gitarre stufenlos bis zu einer Oktave nach oben oder unten zu transponieren, für mich damals eine Sensation, denn die Tonhöhe einer Gitarre hängt von der Länge der Saite ab und die kann während des Spiels ja nicht ausgewechselt werden. Ich brauchte fast zwei Jahre, um hinter das Geheimnis zu kommen und den Effekt nachbauen zu können. Während dieser Zeit lernte ich eine Menge über Musikelektronik und baute mir parallel dazu den Formant, einen Selbstbau-Synthesizer aus dem Elektor-Magazin. Damit dieser besser klang baute ich mir zusätzlich ein billiges Federhallgerät, und um das Ganze aufzunehmen kaufte ich mir auch noch ein Tonbandgerät. Es folgten zwei weitere Synthesizer, der Korg Poly 61 und den Juno 106, beide von Korg. Um alles anzuschließen war ein Mischpult nötig, wieder im Eigenbau. Gesteuert wurde alles von einem C64, einem der ersten Computer und einem Programm von Jellinghaus. Dies war der Einstieg in mein kleines bescheidenes Studio.

Aus privaten Gründen siedelte ich 1985 nach Elmshorn um, wo ich drei Jahre verbrachte. In dieser Zeit wuchs mein Studio unaufhörlich an. Weitere Synthesizer kamen hinzu, ein Hall- und Echogerät, einige Mikrofone, Stative und ich lötete endlos Kabel. Statt des C 64 setzte ich jetzt den Atari 1040 St ein. Die teuerste Anschaffung war meine Tascam 38, eine professionelle 8-Spur Halbzoll-Maschnine. Nun kamen auch die ersten Kunden, die sich für ein kleines Geld gern von mir aufnehmen ließen. Ich vergrößerte mein Mischpult auf 32 Kanäle, und allmählich entdeckten auch anspruchsvollere Musiker meine Möglichkeiten. 1986 meldete ich mein Studio beim Finanzamt an und schaltete Zeitungsannoncen. Ab da ging es steil bergauf. Da die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten zog ich 1988 wieder zurück nach Hamburg. Über das Oxmox-Musikmagazin fanden die ersten Rockbands den Weg zu mir. Die Einnahmen verschafften mir den finanziellen Background, das Studio professionell auszubauen. Im Jahr 1993 standen mir schließlich 32 digitale Bandspuren, 22 Synthesizer und Sampler zur Verfügung. Als Krönung des Ganzen baute ich mir ein Mischpult der Extraklasse mit 88 Kanälen, zwei Metern Breite und einem Gewicht von drei Zentnern...

!994 buchte Tony Sheridan mein Studio, ein Ex-Beatle, bekannt durch Songs wie “My Bonnie” und “Skinny Minnie” . Er blieb drei Wochen und wohnte in dieser Zeit auch bei mir. Durch ihn kamen Stars wie Lydie Auvray (französische Akkordeon-Spielerin) ins Studio. Im selben Jahr mietete Rainer Felsen, Produzent von Klaus und Klaus, meine Technik. Zu Gast waren unter anderem auch Mike Krüger, Frank Zander, und Udo Lindenberg.

Durch fallende Preise für die Studiotechnik produzierten jedoch immer mehr Musiker und Bands in eigenen kleinen Studios zu Hause, so dass Studios der Mittelklasse nicht mehr so gefragt waren. Zu dieser Zeit hatte ich einen Freund, der mir vorschlug , meine Urlaubsfilme auf dem PC zu schneiden. Für mich ein faszinierender Gedanke, der in kurzer Zeit hervorragende Ergebnisse brachte. Innerhalb eines Jahres (1997) wandelte ich daher mein Musik- zu einem Videostudio um und begann, Hochzeiten und andere kleine Filme für Privatleute zu erstellen. 1998 produzierte ich mein erstes Musikvideo “Mystery Train” für Peter Caulton, einen Countrystar. Dieses Video lief mehrere Wochen lang auf sechs Sendern in den USA und ermutigte mich weiterzumachen. Der endgültige Durchbruch kam dann mit der Aufzeichnung und Produktion des Haspa-Marathons 1999. Weitere größere Projekte folgten, Städteporträts, Firmenpräsentationen und das zweite Musikvideo mit Peter Caulton “Frühstücken”.

In der Zwischenzeit lernte ich meine Frau Bea kennen. 2001 heirateten wir und wanderten in die USA aus. Desillusioniert vom amerikanischen Way of life (gut für einen Urlaub, aber aus verschiedenen Gründen nicht gut auf Dauer) kehrte ich 2002 Florida den Rücken und kam nach Hamburg zurück. Hier setzte ich meinen neuen Schwerpunkt auf Reisen und Reportagen. 2005 heuerte ich für ein halbes Jahr auf dem Kreuzfahrtschiff “Delphin Renaissance” als Bordfilmer an und produzierte acht Reise-DVD‘s für die Passagiere. Ein Jahr später, August 2006, engagierte ich Edith Schulten, eine hübsche Lady aus Bayern und ging mit ihr für insgesamt zwei Monate auf eine Reise. Zunächst mit Deutschlands größtem Frachtschiff “Paradise N” nach Brasilien, zwei Wochen später mit dem Autofrachter “Grande Amburgo” über Westafrika zurück nach Hamburg. Das Resultat sind ein Film über 45 Minuten und zwei Bücher über diese Reise. Seit einem Jahr arbeite ich nämlich auch noch als Autor. Weitere geplante Projekte (mit Edith) sind Frachterreisen nach Japan, in die Großen Seen von Nordamerika, Westafrika und eine Fahrt durch den Panama-Kanal. Außderm eine Reise mit einem Binnenschiff von Rotterdam ins Schwarze Meer, sowie eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau bis China, mit der Rückreise auf dem Landweg durch ganz Asien. Man wird also noch einiges von uns erwarten können ...

[Home] [Philosophie] [Studio] [Technik und Ausstattung] [Neu] [Projekte] [Links] [Impressum]